Page 18 - Flyer Zeitungsredaktion
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Seite 8 ABCDE · Nummer 97                                                                 Freizeit                                                                                            Freitag, 26. April 2013

Eine Villa im Waldmeer und ein Engelsblick

Auf einem zauberhaften Stück des Buntsandsteinwegs geht es über 15 Kilometer von Obermaubach bis Abenden. eugenienstein, Burg Nideggen und effelsfelsen.

VON EVERT EVERTS

Obermaubach/Abenden. Unsere
heutige Route verläuft auf dem
schönsten Abschnitt des Bunt­
sandsteinweges von Obermaubach
bis Abenden. In Obermaubach
steigen wir zum Buntsandsteinweg
hinauf, folgen ihm über den Euge­
nienstein, gehen durch das „Hin­
denburgtor“ und erreichen Nideg­
gen. Auf dem abschließenden Ab­
schnitt passieren wir die Effels­
felsen, ein Paradies für Kletterer.
Auf zauberhaften Wegen gelangen
wir schließlich nach Abenden.

   Die Route kann auf dem Park­
platz an der Straße Am Stausee
oder am Haltepunkt Obermau­
bach begonnen werden. Den Park­
platz an der Seestraße verlassen wir
nach rechts und wandern über die
Staumauer des Obermaubacher
Stausees. Vor dem Restaurant
Strepp stoßen wir auf den Halte­
punkt Obermaubach, wenden uns
nach links und folgen der Markie­
rung Buntsandsteinweg (Felspas­
sage). Schnell führt uns der Weg
hinauf zu einem Querweg mit der
Markierung „liegendes schwarzes
Dreieck“ (Josef­Schramm­Weg).
Diesen Wegezeichen vertrauen wir
uns, mit einer kurzen Ausnahme,
bis zum Ende der Route an.

Steil bergauf

Unsere Wanderung führt nach

rechts bergan. Ein kleines Schild

macht uns neugierig: Engelsblick.

Wer es sich einfach machen will,

sollte der Markierung 9 nach links

folgen und hat einen 600 Meter

längeren Weg vor sich. Wir aber

gehen nur wenige Schritte nach

links, wenden uns nach rechts und

folgen einem Pfad, der uns steil

den Berg hinaufführt. Links oben

sehen wir im Kiefernwald Felsen,

den Engelsblick. Dann stoßen wir ein mächtiges und imposantes Wahrzeichen der Stadt: Auf der tour von Obermaubach nach Abenden lohnt ein Abstecher zur Burg Nideggen.                                              Foto: eifel-Verlag

auf einen vermeintlichen Erd­                                                                                                                                                                 rechts in die Straße „Im Kühlen­
                                                                                                                                                                                              busch“. Nochmals steigen wir
rutsch. Es ist jedoch eine Abraum­ des 388 Meter hohen Mausauel dern wir geradeaus und gelangen Burg Nideggen. Daher gehen wir Aussichtspunkt ins Tal der Rur und                             bergan und gelangen im Anschluss
                                                                                                                                                                                              an einem Wasserhochbehälter an
halde.                                fort. Wir folgen den Markierun­ zur Kickley. Von hier sehen wir auf der Bahnhofstraße geradeaus bald danach zu den „Zwei Brü­                           den höchsten Punkt der Wande­
                                                                                                                                                                                              rung. Zur Rechten passieren wir
Wir wenden uns nach links, gen, bis wir auf zwei nach links ab­ jenseits des Rurtales den Kirch­ weiter und biegen am Marktplatz dern“, zwei markanten Felsforma­                             die urige Wetterstation Nordeifel.

queren die Schutthalde, steigen zu zweigende Wege treffen. Der erste turm von Bergstein.                           nach rechts in die Kirchstraße ein. tionen. Später kommen wir an ei­          Wenig später erreichen wir ei­
                                                                                                                                                                                              nen nach rechts abzweigenden
einem Trampelpfad hoch und be­ führt in spitzem Winkel steil zum Anschließend wandern wir über So gelangen wir zum Nytstor, einer ner Rasthütte vorbei und erreichen                          Weg und treffen wieder auf den
                                                                                                                                                                                              Buntsandsteinweg sowie das „lie­
finden uns auf dem Weg 9. Dort Eugenienstein hinauf. Der Pfad eine Treppe hinab auf einen sich spätromanischen Toranlage.                                 schließlich den Punkt Nideggen      gende Dreieck“. Diesen beiden
                                                                                                                                                                                              Markierungen vertrauen wir uns
halten wir uns links und erreichen schlängelt sich an Kiefern, Krüp­ im Hang schlängelnden Weg und Benannt ist das Tor nach Nyt Süd. Anschließend passieren wir                               nun bis zum Ende der Wanderung
                                                                                                                                                                                              an, gehen geradeaus und passieren
den Engelsblick. Auf demselben peleichen und Buchen vorbei, gelangen zu einer Bank mit der von Birgel, der im 15. Jahrhundet mächtige Buntsandsteinsäulen,                                    das rechts liegende „Haus Ostava“.

Wege kehren wir zu unserem Aus­ quetscht sich um eine Felsnase Aufschrift In Memoriam Jean Lö­ Erbmarschall des Herzogtums Jü­                                                                   Nach rund 400 Metern zweigen
                                                                                                                                                                                              wir in einer Rechtskurve in einen
gangspunkt zurück und folgen den und führt uns auf ein winziges Pla­ ring. Sie befindet sich unmittelbar lich und Amtmann in Nideggen                                                         Pfad nach links ab und gelangen
                                                                                                                                                                                              nach kurzer Strecke zum Rich­
AN-SERIEMarkierungen Buntsandsteinweg teau. Vor uns erhebt sich ein klobi­ unterhalb der Villa, die wir vom war. Es bildet den Eingang zur                                                    tungsschild Abenden. Hier wen­
                                                                                                                                                                                              den wir uns scharf nach links und
sowie liegendes Dreieck weiter ger Buntsandsteinblock.                        Eugenienstein aus sahen. Es ist die Burganlage. Innerhalb dieses Ver­                                           wandern auf einem schmalen
                                                                                                                                                                                              Waldpfad bergab. Kleinere bizarre
bergan. Schließlich verläuft der                                              Villa des legendären, 2005 gestor­ teidigungsbereichs befand sich bis       Freizeit                            Felsformationen begleiten uns
Wanderweg hoch über dem Stau­ Die Villa von Jean Löring                       benen Präsidenten des SC Fortuna ins 14. Jahrhundert die Siedlung.                                              auch hier. Ein uralter Grenzstein
                                                                                                                                                                                              bleibt zurück.
see und passiert einen „Startplatz                                            Köln.                                Wenig später passieren wir die
                                                                                                                                                                                                 Vor einer auffallenden Kuppe
für Drachenflieger“. Bald errei­ In der Ferne, weit vor uns, fällt im Wir folgen dem Pfad vorbei an romanische Buntsandsteinkirche                                                            halten wir uns links und marschie­
                                                                                                                                                                                              ren unterhalb der Erhebung weiter.
chen wir eine Schutzhütte. Da­ Waldmeer eine Villa auf. Sie wird bizarren Felsformationen, treffen St. Johannes der Täufer. Kurz dar­                                                         Der Pfad führt kurvenreich ab­
                                                                                                                                                                                              wärts und ermöglicht immer wie­
nach wandern wir auf einem ebe­ uns noch beschäftigen. Später lädt schließlich auf einen breiten Weg, auf gelangen wir zum spätromani­                                                        der Ausblicke ins Tal. Schließlich
                                                                                                                                                                                              grenzt ein Geländer den Weg vom
nen Weg mit herrlichen Ausbli­ eine Bank mit wunderbarem Aus­ auf den wir nach links einbiegen, schen inneren Burgtor, auch als Ausflugstipps von uns für Sie                                 Abhang ab. Wir stoßen auf eine
                                                                                                                                                                                              Straße und halten uns rechts. Kurz
cken weiter und gelangen zur blick auf Zerkall zur Rast ein. Bald und gehen mit den bekannten Jenseitsturm bezeichnet, dem ein­                                                               darauf erreichen wir die ersten
                                                                                                                                                                                              Häuser von Abenden.
Waldkapelle, die, unmittelbar am darauf erreichen wir einen breiten Markierungen geradeaus weiter. zigen Zugang zur Hauptburg. In die Effelsfelsen. Bei näherer Be­
                                                                                                                                                                                              Brücke über die Rur
Abhang, hoch über dem Stausee Weg und wenden uns mit den Mar­ Unterhalb der Ausläufer von Rath diesem Turm, der ein Museum be­ trachtung entpuppen sie sich als
                                                                                                                                                                                              Bald darauf stoßen wir auf die
thront. Eine Inschrift auf einem kierungen Buntsandsteinweg so­ stoßen wir, sofort nach einer schar­ herbergt, hatte Graf Wilhelm IV. Kletterparadies für übungswillige                       Mühlenstraße und biegen nach
                                                                                                                                                                                              rechts ab. Wenige Meter weiter
Stein vor der Kapelle erinnert an wie liegendes Dreieck nach rechts fen Linkskurve, auf eine Gabelung. die beiden Kölner Erzbischöfe ein­ Bergsteiger. An jedem einzelnen                     kommen wir am „Haus Mühl­
                                                                                                                                                                                              bach“ vorbei und überqueren kurz
die Gräfin Alveradis von Molbach. in Richtung Kickley. Der Weg ver­ Hier befindet sich ein Rastplatz mit gekerkert.                                       Felsen befindet sich ein gesonder­  darauf auf einer Brücke die Rur.
                                                                                                                                                                                              Danach sind es nur noch wenige
Unsere Wanderung setzt sich läuft nun im Hang bergab. Am Ab­ Tisch und drei Bänken. Wir wäh­                                                              ter Rettungspunkt.                  Schritte bis zum Haltepunkt Aben­
                                                                                                                                                                                              den.
auf dem Höhenweg und unterhalb zweig zum „Rather Felsen“ wan­ len den oberen Weg und folgen Zweischiffiger Rittersaal                                     Wir stoßen nach einer Links­

                                                                              dem Buntsandsteinweg, dem lie­                                              kurve an einer Gabelung auf den

                                                                              genden Dreieck sowie der Markie­ Anschließend betreten wir die Ru­ Standort Kürzenbusch (317 Meter

Von Oberma ubach nach Abenden         ca. 15 km rung W 7.                                                          ine des 1347 erbauten, zweischiffi­ Höhe) und gehen nach rechts

                                                                              Nach etwa 300 Metern wenden gen Rittersaales. Es war der dritt­ bergab. Nach kurzer Strecke treffen

                                                                              wir nach rechts in einen kleinen größte im ehemaligen Heiligen Rö­ wir auf einen breiten Querweg.

                                                                              Pfad bergab. Dann kommen wir an mischen Reich. Am Ende des Rit­ Hier verlassen wir kurzfristig den

                                                                              einem bizarren Felsen mit Aus­ tersaales befindet sich heute die Buntsandsteinweg, der nach rechts

                                                                              sichtskanzel und Bank vorbei. Burggaststätte. Daneben kann talabwärts verschwindet. Unsere

                                                                              Weitere Felsformationen folgen. man auf einen Turm steigen und Wanderung führt jedoch nach

                                                                              Schließlich steigen wir zum Hin­ einen herrlichen Ausblick genie­ links.

                                                                              denburgtor hinab und wandern ßen.                                           Auf einem unmarkierten Weg

                                                                              durch das nach dem Reichs­ Dann spazieren wir zum Markt­ mühen wir uns steil bergan. Der

                                                                              präsidenten Paul von Hindenburg platz zurück, wenden uns nach Weg mündet auf die L 249. Und

                                                                              benannte Felsentor. Danach stei­ links und gehen bis zur Heimer­ hier löst sich das Rätsel, auf wel­

                                                                              gen wir wieder bergan, gehen im steinerstraße. Wir folgen den chem Wege im Notfall verletzte

                                                                              Fichtenwald weiter und erreichen Markierungen des Buntsandstein­ Kletterer abtransportiert werden.

                                                                              eine Felsnase mit wunderbarem weges sowie „liegendes Dreieck“ Die Beschilderung klärt uns auf:

                                                                              Ausblick auf Nideggen. Wenig spä­ bis zum Ortsausgang und dort Rettungsweg Kletterfelsen.

                                                                              ter passieren wir eine Bank, hinter nach links in den Wald. So gelan­ Erleichtert, den Anstieg bewäl­

                                                                              der ein Kreuz steht, das Düster­ gen wir zum Heimersteiner Brun­ tigt zu haben, biegen wir mit der

                                                                              kreuz.                               nen, der seit 1356 die Wasser­ Markierung 10 nach rechts auf die

                                                                                                                   versorgung der Stadt ermöglichte. L 249 ein, verlassen diese aber

                                                                              Ein Abstecher, der sich lohnt        Kurz darauf gelangen wir zu einem schon nach 150 Metern nach

                                                                              Später überqueren wir auf einem      Eine von 13 Touren: Auf den Spuren geheimnisvoller erzählungen
                                                                              Brückchen eine Kaskade. Vor einer
                                                         Karte: eifel-Verlag  Treppe zur Linken wenden wir uns     Den obigen Text                        Monschau bis Mayen, erkundet. Her-  Haltepunkt Obermaubach.
                                                                              nach rechts und wandern ober­        durften wir mit                        ausgekommen sind 13 spannende
                                                                              halb eines eingefassten Baches       freundlicher Geneh-                    touren zu Sehenswürdigkeiten und    Ab dem Parkplatz „Am Stausee“
                                                                              weiter. Dann steigen wir bis zu ei­  migung des eifel-                      Naturdenkmälern der region.         sind es rund 15 Kilometer bei 540
                                                                              ner Straße hinauf, queren sie und    Verlags abdrucken.                                                         Höhenmetern. Als Wanderkarte
                                                                              spazieren auf der Bahnhofstraße in   er entspricht der                      Für die Anfahrt mit Pkw empfiehlt   empfiehlt sich Nr. 2 des eifelvereins
                                                                              Richtung Stadtmitte. Schließlich     ersten tour in dem                     sich die A4 bis zur Abfahrt Düren,  (1:25.000)
                                                                              gelangen wir zum Brandenberger       Wanderführer von                       dann die B 56 über Düren und Land-
                                                                              Tor. Bis 1763 war dies der einzige   evert everts „Ge-                      straße nach Kreuzau, dort weiter    Haben Sie Fragen zu unserer Serie,
                                                                              Weg von der Stadt hinab zur Rur­     heimnisvolle eifel“ (iSBN 978-3-       richtung Heimbach bis Obermau-      die regelmäßig freitags erscheint?
                                                                              brücke. Kurz darauf passieren wir    943123-03-6).                          bach. Parken können Sie am Park-    Oder möchten Sie etwas zu dieser
                                                                              das Hotel­Restaurant „Zur ewigen                                            platz an der Straße „Am Stausee“.   Seite wissen? Dann melden Sie sich
                                                                              Lampe“. Anschließend zweigt          Auf den Spuren geheimnisvoller                                             bitte telefonisch unter
                                                                              nach rechts der Buntsandsteinweg     Geschichten und erzählungen hat        Wer mit ÖPNV reist, nimmt den       ? 0241/5101 -328/-419 (10 bis 18
                                                                              in die Heimersteinerstraße ab. Das   evert everts für dieses Buch die Mit-  re1/re9 von Köln oder Aachen bis    Uhr) oder per e-Mail an:
                                                                              wäre unsere weitere Marschrich­      telgebirgslandschaft von Nideggen      Düren und von dort mit der rurtal-
                                                                              tung. Vorab empfiehlt sich jedoch    bis zum Ferschweiler Plateau, von      bahn (rtB) richtung Heimbach bis    m.enders@zeitungsverlag-aachen.de
                                                                              ein lohnenswerter Abstecher zur                                                                                 c.diels@zeitungsverlag-aachen.de
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