Page 23 - Flyer Zeitungsredaktion

Seite 14 ABCDE · Nummer 271
Rund um Schmidt durch vier malerische Täler
Eine der schönsten Wanderungen über 15 Kilometer. Genussvolle Ausblicke auf den Rursee nach Bergstein oder auf die Nideggener Burg.
VON ANNELIESE LAUSCHER
Diese rund 15 km lange Wande-
rung gehört zu den schönsten
Rundwegen rund um Schmidt.
Von der Ortsmitte ausgehend,
kommen wir zu vier malerischen
Tälern: Schlehbachtal, Rurtal,
Kalltal und Drovebachtal. Der zu
bewältigende Höhenunterschied
von insgesamt 267 m ist für Wan-
derer mit normaler Kondition
kein Problem. Festes Schuhwerk
ist erforderlich, wir planen min-
destens fünf Stunden ein.
In der Ortsmitte (Busverbindung
Richtung Aachen und Düren)
kann man an der Kirche parken.
Hoch über Wiesen und Wäldern thront die Burg Nideggen.
Ganz nah am Wasser
Ein flacher Kurs in Heimbach über sechs Kilometer
Heimbach. Ein flacher Kurs am
Heimbacher Staubecken verlangt
kaum Kondition. Es geht am Fuße
des Meuchelbergs nach Hasenfeld,
hinüber zum alten Jugendstil-
kraftwerk und zurück ins Städt-
chen Heimbach, der kleinsten
Stadt in Nordrhein-Westfalen. Für
die erholsame Runde über rund
sechs Kilometer benötigen wir
eineinhalb Stunden.
Nach Heimbach können Gäste aus
dem Dürener Raum mit der Rur-
talbahn fahren und dabei eine ro-
mantische Strecke genießen. Aus
Richtung Aachen fährt man über
Simmerath und Schmidt. Dann
parkt man unmittelbar vor der
Rurbrücke links; auch am
Schwimmbad (der Straße „Auf
Wissen Woog“ links vor der Brü-
cke folgen), und vor dem Ortskern
Noch mehr Tipps
und Termine
Sie möchten wissen, was außer-
dem noch los ist in Ihrer Nähe?
Dann schauen Sie bitte auch in
den Veranstaltungskalender im
Lokalteil. Außerdem geben wir Ih-
nen jeden Donnerstag auf zwei
Seiten einen Wochenüberblick
mit Terminen.
Haben Sie Fragen zu unserer Se-
rie oder zu dieser Seite?
Dann melden Sie sich bitte bei
uns: ? 0241/5101 328, -340
(Mo.-Fr., 10 -18 Uhr)
¨ m.enders@zeitungsverlag-aachen.de und bald erreichen wir die ersten
¨ w.peters@zeitungsverlag-aachen.de Häuser von Hasenfeld. Die Straße
Ein Besuch in „St. Mokka“ lohnt
sich. Dann überqueren wir die
Monschauer Straße, gehen direkt
unterhalb des Hotels Roeb auf den
Kirchweg und am Friedhof vorbei
auf die Bergstraße. Auch diese
überqueren wir und gehen in das
„Steinsrott“. Nach 200 m biegen
wir links ab und hinter der Hecke
gleich wieder links. Dem asphal-
tierten Weg folgen wir talwärts,
haben schon einen weiten Blick
hinüber auf den Rursee, den Ker-
meter und können am Horizont
die Windräder von Schöneseiffen
erblicken.
An der Kreuzung zwischen den
Häusern gehen wir rechts auf dem
gibt es zahlreiche Parkplätze.
Unser Weg beginnt oberhalb
des Kreisverkehrs an der Hasenfel-
der Straße vor der Rurbrücke. Wir
gehen direkt rechts in den Wald,
der Weg führt flussaufwärts, wir
gehen zwischen Wasser und Fel-
sen auf einem interessanten brei-
ten Pfad. Bald kommen wir auf
eine geteerte Straße, hier halten
wir uns links. Rechts von uns kön-
nen wir Blicke in schöne Gärten
werfen, im Tal der Rur gedeiht auf
fruchtbaren Böden fast alles.
Für Genießer
Wir überqueren den Parkplatz, ha-
ben nun idyllische Gartenanlagen
links und erblicken über ihnen die produziert es Strom.
Burg Hengebach. Die schmale As-
phaltstraße führt leicht bergan,
links taucht das Staubecken Heim-
bach auf. Wir könnten nun nach
rechts gehen, um den gepflegten
Weinkulturen am Meuchelberg
und dem Haus des Gastes einen
Besuch abzustatten.
Aber unser Weg führt nach links,
vorbei an einer Freizeitanlage,
nun besteht der Untergrund aus
Schotter. Es ist eine Strecke für
Genießer, nah am Wasser und mit
einigen Bänken bestückt. Wir kön-
nen verschiedene Arten von Was-
servögeln beobachten, auf der ge-
genüberliegenden Seite werden
wir zurückgehen.
Nach einer halben Stunde führt
der Weg etwas vom Wasser weg,
heißt „Im Sangert“, sie führt an
der „Rübezahlklause“ vorbei auf
SPEZIAL Samstag, 20. November 2010
Eschaueler Weg. Nach knapp 500 m Durch Schlehbach-, Rur-, Kall- und Drovebachtal (15 km)
geht es links in die Sackgasse „Im
Erzenreich“. Dieser folgen wir und Schutzhütte
haben bald von der „Schönen Aus-
sicht“ einen Ausblick, der diesen a
Namen verdient: Das Rursee- Schutzhütte
panaroma liegt vor uns. Wir fol-
gen dem Weg weiter in den Wald P
und kommen zum Aussichtspunkt
„Hubertushöhe“. Schöne
Aussicht
Hier wenden wir uns nach links,
Hubertushöhe
der Weg führt aus dem Wald hi-
naus, dann bleiben wir rechts am
Waldrand und überqueren am
„Scheidbaum“ die Landstraße
L 218. Jetzt gehen wir geradewegs
auf den Wald zu, können Ausbli-
cke nach Bergstein, den Burgberg
und rechts auf die Nideggener
Burg genießen. Dann geht es in
den Wald hinein, rechts finden
wir an einem Baum die Schilder 1
und 2 des Eifelvereins. Der Weg
senkt sich, und wo der Wald sich
öffnet und wir rechts Wiesen se-
hen, heißt es scharf nach rechts
gehen, wir finden das Schild mit
der 2 und gehen nun dem Gras-
weg nach unter hohen Fichten.
Links von uns fließt der Schleh-
bach.
Nach circa 500 m erreichen wir
eine Schutzhütte, hier fließt der
Kaldenbach in den Schlehbach.
Links finden wir ein großes Hin-
weisschild des Nationalparks Eifel,
links daneben ist eine Schranke,
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Freizeit
Ausflugstipps von uns für Sie Gegenüber der Einfahrt zum Renker werfen, ein im Kalltal tra- rechts ein Weg steil hoch, das
ditionsreicher Arbeitgeber. Inte- Schild „nach Schmidt 13“ finden
diesen Weg nehmen wir, es ist der letzten Campingplatz führt ein ressant: Der Einigungsvertrag zwi- wir an einem Eichenstamm. Die-
Themenweg 1, später finden wir Pfad links hoch zur L 246, wir fol- schen der DDR und der Bundesre- ser Wiesenweg führt auf eine As-
die 13, die unseren Rundwander- gen ihm, überqueren die Landstra- publik wurde 1990 auf „Echt Zer- phaltstraße, aber wir müssen uns
weg nun fast bis zum Schluss mar- ße und gehen in der Linkskurve in kaller“ Büttenpapier unterzeich- noch einmal umdrehen, um den
kiert. den Wirtschaftsweg rechts. Nach net! Panoramablick zu genießen: Hürt-
rund 500 m finden wir links eine gen, Kraftwerk Weisweiler, Funk-
Wenn Wege im Wald nach Bank und unsere 13, der wir fol- Wir bleiben auf unserem Weg turm Gey, Brandenberg, Bergstein
gen. Der Weg führt oberhalb der und Nideggen. Am Ende des We-
rechts abgehen, bleiben wir gera- Ortschaft Brück in Richtung Zer- geradeaus, bis wir an eine Schutz- ges nach rechts, dann die Froit-
deaus auf der 13. Zurzeit kleidet kall; Ahorn, Buchen, Eichen und hütte und einen Wegweiser gelan- scheidter Straße links hoch, auf
sich der Wald in seine schönsten Haselnuss geben sich alle Mühe, gen (nach rund vier Stunden), der Nideggener Straße rechts,
Herbstfarben, und immer mehr einen bunten Teppich vor uns nicht nach links gehen, sondern schließlich bis bis zur Kirche in
Blätter rascheln unter unseren auszubreiten. geradeaus allmählich bergan. Jetzt Schmidt, wo unser Pkw steht.
Schritten. Die Burg Nideggen lernen wir das Drovebachtal ken-
thront auf ihrem Berg über einem An der Weggabelung gehen wir nen, hinter den Wiesen geht es ?
Laubwald, der besonders nachmit- kräftig aufwärts durch einen alten
tags in allen Gelb-, Ocker-, Oran- links weiter in Richtung Schmidt. Buchen- und Eichenbestand. Wanderkarte: Hilfreich für diese
ge-, Rot- und Brauntönen er- Nach gut einem Kilometer kön- abwechslungsreiche Wanderung
strahlt. Im Tal lassen wir die Cam- nen wir durch die Bäume einen An der T-Kreuzung links halten, ist die Karte Nr. 2 des Eifelvereins,
pingplätze von Hetzingen rechts Blick auf den Fabrikschlot und die „Rureifel“ (Maßstab 1:25 000). Sie
liegen. alten Gebäude der Papierfabrik wenig später (nach etwa 300 m) ist über den Buchhandel zu erwer-
führt hinter einem Weidezaun ben.
Liegt am Weg: Das Wasserkraftwerk. Es kann nach vorheriger Absprache auch besichtigt werden. Fotos: Anneliese Lauscher
die Kleestraße, wir biegen hier Das schönste Jugendstilkraftwerk Deutschlands steht in Heimbach
links ab. Nun geht es bergab bis
zur Brücke über die Rur. Auf der
anderen Seite steht das berühmte Das Wasserkraftwerk Heimbach Betrieb. Es gilt heute als schönstes In der oberen Etage des Kraft-
wurde 1905 in Betrieb genommen. Jugendstilkraftwerk in Deutschland. werks befindet sich eine umfangrei-
Jugendstilkraftwerk, das über 100 Es besitzt seit seiner technischen Im Kraftwerk Heimbach können che Ausstellung elektrischer Haus-
Erneuerung in den 1970er Jahren zwei der ehemals acht historischen haltsgeräte. Vom Flaschenwärmer
Jahre alt ist. Es ist einerseits ein zwei Turbinen mit insgesamt 16 Maschinen und die mehrgeschossi- bis zum Zigarettenanzünder finden
Megawatt Leistung, die mit bis zu ge Schaltanlage, beides restauriert sich historische Elektrogeräte aller
Industriemuseum (nähere Infor- 18 Kubikmetern Wasser pro Sekun- und liebevoll gepflegt, bestaunt Art.
de versorgt werden. Im Jahr erzeugt werden.
mationen siehe rechts), das man es etwa 25 Millionen Kilowattstun- Mit ihren großen Abmessungen und Nach vorheriger Absprache kön-
den Strom. den – in Mahagoniholz eingefassten nen Gruppen oder auch Einzelper-
besichtigen kann, andererseits – Marmortafeln direkt neben der sonen das Kraftwerk besichtigen.
Das historische Kraftwerk steht neuen Technik geben sie einen le- Anfragen bei Ursula Falkenburg
unter Denkmalschutz und ging am bendigen Eindruck von den Anfän- (RWE power), ? 02637-643211,
8. August 1905 als seinerzeit größ- gen der elektrischen Stromerzeu- montags bis freitags von 8 bis
Der Weg bringt uns nun auf der tes Speicherkraftwerk Europas in gung. 15.30 Uhr.
anderen Seite des Staubeckens zu-
rück nach Heimbach, wir gehen
durch den Kurpark, überqueren
dahinter die Brücke, dann kom-
men wir rechts hinter dem Park-
platz wieder zum Ausgangspunkt
zurück. (ale)