Page 27 - Flyer Zeitungsredaktion
P. 27

Seite ABCDE                                                                                   FrEiZEit                                      AZ /AN · Samstag, 11. August 2018 · Nummer 185

Stellenweise wirkt der Schöpfungspfad alpin,

es geht an ehemaligen Schieferabbaustellen

vorbei.      FoToS: Gudrun KlinKhammer

Wandern mit Sport und Spirit

Der Schöpfungspfad im Nationalpark Eifel: Eine kurze Strecke, die es in sich hat. Körper und Geist
werden gefordert. Die Wanderung können Besucher auf eigene Faust oder mit Führung unternehmen.

Von Gudrun KlinKhammer                        bei dem es sich in der Tat um einen stellen-    tion zwei „Mono-Kultur“ wird, linker Hand     derer untereinander stehen auf diesem al-       FREIZEIT
                                              weise sehr schmalen Pfad handelt, zu einem      liegend, passiert. Es geht weiter über Stock  pin anmutenden Teilstück desWeges an der
A nspruchsvoll für Körper und Geist           großen ganzheitlichen Erlebnis zusammen-        und Stein, wieder leicht bergab. Links fällt  Tagesordnung. Rechts rauscht der Bach im        UNSER TIPP
             ist der Schöpfungspfad im Na-    gefügt. Folgt derWanderer nun dem schma-        ein Grenzstein auf, ein Bach muss überquert   Tal kontinuierlich und zu verlässig vor sich
             tionalpark Eifel, der gerne vom  len Pfad bergauf, gelangt er an die erste Sta-  werden, dann geht es wieder stark berg-       hin. Gedanken kommen hoch:„Der Mensch          den zum Verweilen und zur Rast ein. Der
             Wanderparkplatz Finkenauel in    tion von zehn. An jeder Station steht eine      an zur dritten Station mit dem Titel „Viel-   ist so klein, und die Schöpfung kann ma-       Ort heißt Leykaul. Bis 2004 war in der Nähe
Hirschrott angesteuert wird. Der Schöp-       drehbare Tafel, auf der Zitate zu finden sind.  falt“. Station vier zeigt „Werden und Verge-  chen, was sie will, sie reguliert alles.“ Der  des Rastplatzes eine Ansiedlung intakt mit
fungspfad selber ist knapp drei Kilometer                                                     hen“, lebendige Buchen und Totholz geben      Weg geht weiter bergauf, an einer Stelle loh-  gleichem Namen. Das Höhenprofil auf der
lang, der Besucher überwindet auf dieser        Station eins trägt den Titel„Achtsamkeit“.    zu denken. „Nur wer Totes loslässt, hat die   nen rechter Hand ein paar Schritte in eben     Wanderkarte zeigt an dieser Stelle 585 Me-
Strecke 314 Höhenmeter. Streckenweise ist     Auf der einen Seite steht ein Zitat von Bern-   Hände frei, um Neues zu empfangen“. An        diese Richtung. Die Schieferwand eines         ter an. Ein paar Schritte geht es nun in Rich-
der Weg alpin. Festes Schuhwerk und Hö-       hard von Clairvaux: „Glaube mir, ich habe       Station fünf wartet Historie auf den Wande-   ehemaligen kleinen Häuschens fällt auf, in     tung Dreiborner Hochfläche, dann gilt es al-
hensicherheit sind von Vorteil. Für kleine    es erfahren:                                    rer. Hinter der Überschrift „Hindernis und    dem ein Bergarbeiter vor einem Stollen ge-     lerdings wieder, dem Schild Schöpfungspfad
Kinder, Kinderwagen oder Rollstuhl ist die                                                    Schutz“ verbirgt sich eine Höhle und ein al-  wohnt hat. Die Stollenöffnung ist sichtbar,    nach rechts zu folgen.
Strecke nicht geeignet. Geht man vom Park-      Du wirst mehr in den Wäldern finden als       ter Schiefersteinbruch. Ein mächtiger Berg    allerdings vergittert, um die darin lebenden
platz Finkenauel los und legt den Weg als     in den Büchern. Bäume und Steine werden         türmt sich vor dem Passanten auf, Hand-       Fledermäuse zu schützen. Bis 1948 wurde        Ein Labyrinth aus Steinen
Rundweg zurück durch das Wüstebachtal,        Dich lehren, was kein Lehrmeister Dir zu        reichungen und Hilfestellungen der Wan-       in diesem Gebiet noch Schiefer abgebaut,
läuft man circa acht Kilometer. Circa vier    hören gibt.“ Der Weg geht weiter, wichtig                                                     wie Agi Beck, eine der Führerinnen auf die-    Als neunte und vorletzte Station wartet an
Stunden nimmt die Strecke in Anspruch.        ist, zu schauen, wo die Füße hintreten. Sta-                                                  sem Weg, zu berichten weiß. Der Weg kann       der rechten Seite des Weges ein aus Steinen
Eingerichtet wurde der Schöpfungspfad                                                                                                       geführt in Gruppen gelaufen oder jederzeit     auf den Boden gelegtes Labyrinth auf Gäs-
vom Ökumenischen Netzwerk „Kirche im          INfoS                                           Start                                         auch ohne Führung abgegangen werden.           te. „Weg zur Mitte“, wer möchte, kann die-
Nationalpark Eifel“. Vom Parkplatz Finke-                                                           Finkenauel                              Station sechs führt den Wanderer an eine       ses Labyrinth in aller Ruhe ablaufen. Die
nauel geht ein geteerter Weg in Richtung      Anfahrt und Startpunkt: Über B                                                                rund 300 Jahre alte Buche, das Motto lau-      Station zehn, die die Überschrift „Verant-
Hirschrott. Rechts liegen Wiesen, links re-   258 und B 266 von aachen in rich-                              Hirschrott                     tet an dieser Stelle „Zwischen Himmel und      wortung“ trägt, lädt noch einmal dazu ein,
cken Buchen ihre Kronen in den Himmel.        tung Simmerath - erkensruhr -                                                                 Erde“. Mit„Dunkelheit und Licht“ ist Station   den Pfad Revue passieren zu lassen. Dann
                                              hirschrott zum Wanderparkplatz                                                                sieben überschrieben. An diesem Punkt ver-     taucht der Rundweg wieder zurück in ein
Einstieg auf dem Waldweg                      Finkenauel. GPS-Koordinaten: n 50°                                                            lässt derWanderer den Buchenwald und ge-       Waldstück ein, diesmal handelt es ich um
                                              33.755833 e 6° 21.604833.                                                                     langt an den Rand der Dreiborner Hochflä-      einen Eichenwald. Auf einem gut ausgebau-
Nach einigen Hundert Metern befindet sich     Das Netzwerk Kirche im national-                                                              che. Plötzlich wird die Sommersonne stark      ten Weg geht es talwärts. An einer T-Kreu-
ein Platz mit einem Baum in der Mitte und     park bietet kostenlose spirituell be-                                                         spürbar,Wind umschmeichelt die Haut und        zung geht es links, dann macht derWeg eine
einem Bushaus rechter Hand. Von dort aus      gleitete Wanderungen an. die nächs-                                                           erfrischt den Körper. Der Weg folgt einem      Rechtskurve, später wieder eine Linkskehre.
geht es nach links auf einen Waldweg Rich-    ten Termine sind am 19.8., 16.9. und                                                          Zaun, rechter Hand hinter dem Zaun liegt       Immer noch geht es talabwärts, nach einer
tung Einstieg zum Schöpfungspfad. Der         21.10. die Touren starten ab dem                                                              eine Wiese. Station acht wird als Ruhezone     Rechtskehre wird der Bach gekreuzt. Nun
Waldweg macht eine starke Rechtskehre,        Wanderparkplatz Finkenauel jeweils                                                            bezeichnet. Bänke und ein dicker Baum-         fließt der Bach rechter Hand, und immer
geht leicht bergan. Links liegt eine Bank am  um 14 uhr (bis etwa 18 uhr). Telefon:                                                         stamm, der quer auf dem Boden liegt, la-       parallel zum Bach geht es im Wüstebachtal
Wegesrand, daran geht es                      0241-452463.                                                                                                                                 ebenerdig zurück nach Hirschrott und dann
vorbei über Stock, Stein                                                                                                                    Höhensicherheit gefragt: Über Stock und        zurück zum Parkplatz Finkenauel.
und Wurzeln. Am Ende                                                                                                                        Stein führt der Pfad. Das Bild zeigt eine der
dieses Waldweges, etwa                                                                                                                      wenigen Stellen mit Handlauf.
1,5 Kilometer weg vom
Parkplatz Finkenauel,                                                                                                    Leykaul
steht linker Hand ein
großes Schild mit Erläu-
terungen zum Schöp-
fungspfad und ein klei-
nes Schild mit dem
Hinweis auf den Einstieg
in Richtung rechter Hand
beziehungsweise gera-
deaus. Den Besucher zu
sensibilisieren für die Na-
tur, für die Schöpfung und
auch für sich selbst ist der
Ziel des Weges. Sprechen,
nachdenken, Stille genie-
ßen, alle Bausteine werden
auf dem Schöpfungspfad,

Ein kleiner Steinturm findet
sich an Station neun, dem
Labyrinth aus Steinen.
   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32