Page 11 - Flyer Zeitungsredaktion
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Seite 12 ABCDE · Nummer 41 FREIZEIT Freitag, 17. Februar 2012
Im Winter besonders schön: Wer den Anstieg nach Huppenbroich geschafft hat, wird mit einer tollen Aussicht belohnt. Diese Aufnahmen entstanden am vergangenen Wochenende. Fotos: Sarah Maria Berners
Von Simmerath hinunter ins schöne Tiefenbachtal
Zehn abwechslungsreiche Kilometer mit vielen Aussichtspunkten, rauschendem Bergbach sowie Erinnerungen an die einstige Mariagrube und eine Ölmühle
VON ANNELIESE LAUSCHER det der Weg auf die Tiefenbachtal- Steine auf. Der Tiefenbach verläuft über eine unauffällige Betonbrü-
straße, der wir nach rechts folgen. rechts von unserem Weg. Wir se- cke. Nun haben dann den Tiefen-
Simmerath. Die abwechslungsrei- Hinter der Kurve nehmen wir den hen dahinter den Zeltplatz Tiefen- bach wieder rechts neben uns. Er
che Strecke ist knapp zehn Kilome- Weg links in den Wald, hier befin- bachtal. Umgeben von Bäumen, strebt in seinem steinigen Bett dem
ter lang und führt uns von Simme- det sich an einem Baum ein Hin- links Nadel-, rechts Laubbäume, Tal zu und erhält zahlreiche Zu-
rath ins Tiefenbachtal, am ehema- weisschild „Dedenborn 5 km“. führt unsere Strecke leicht bergab. flüsse aus dem Wald auf der linken
ligen Schieferbergwerk Maria- Seite. Nach einem Kilometer
grube vorbei zur Ölmühle, von Es handelt sich um einen recht Wir kommen an einem ehema- taucht die ehemalige Ölmühle auf.
dort hoch nach Huppenbroich breiten, befestigten Weg. Schon ligen Bergwerksstollen vorbei, der Sie stammt aus dem 17. Jahrhun-
und zurück zum Ausgangspunkt. jetzt Fledermäusen einen Schutz- dert. Hier wurde aus Bucheckern
AZ-SERIE raum bietet. Öl gewonnen. Die Gebäude sind
Sie bietet uns ein malerisches Tal jetzt in Privatbesitz.
mit plätschernden Bächen und auf Freizeit Aber er hat vor fast siebzig Jah-
der Höhe einen offenen Blick in ren auch zahlreichen Menschen Ruruferradweg
eine typische Eifeler Heckenland- Ausflugstipps von uns für Sie Schutz geboten: Im September
schaft. Kleiner Hinweis: Bei Nässe 1944, als die Zivilbevölkerung von Nach etwa 800 Metern wenden wir
unbedingt feste Schuhe tragen. bald weist uns ein Gedächtnis- Simmerath und Kesternich evaku- uns nach rechts. Wir verlassen das
Man sollte drei Stunden einpla- kreuz auf den Tod von 22 amerika- iert wurde, flüchteten hierher Tal und gehen bergan in den Wald
nen. nischen Soldaten hin, die hier im mehrere Gruppen aus den beiden (für ein kurzes Stück befinden wir
Januar 1945 in einem Bergwerk- Orten, um vorübergehend Zu- uns auf dem Ruruferradweg). Es
Parkraum schacht ums Leben kamen. flucht zu finden, wie Erwin Finken folgt eine scharfe Rechts-, dann
aus Simmerath zu berichten weiß, eine Linkskurve. Wir sind wieder
In Simmerath findet man in der Dachschiefer der sich intensiv mit der Ge- auf dem Weg mit der Nummer 2.
Humboldtstraße reichlich Park- schichte seines Heimatortes be- Er führt uns durch Mischwald auf-
plätze, hier starten wir und gehen Wir sind tatsächlich in der Nähe fasst. wärts, links unter uns hören wir
zunächst zur Kammerbruchstraße, eines ehemaligen Bergwerks, der nach einiger Zeit den Brombach.
dieser folgen wir nur etwa 200 Me- „Mariagrube“. Sie hat sich rechts Im Tal folgen wir dem Schild Schließlich ist der Weg asphaltiert,
ter und biegen dann links in die von unserem jetzigen Weg befun- nach rechts „Dedenborn/Öl- und wir erreichen den Ort Hup-
Heustraße ein. den. Hier wurde Dachschiefer ab- mühle“, wir bleiben auf diesem penbroich.
Die Heustraße führt ein wenig gebaut. Unübersehbar ist der Weg (nicht nach rechts in Rich-
bergan, auf der folgenden Kreu- hohe Schieferan- tung Huppenbroich gehen!) und Wir kommen in der Kapellen-
zung gehen wir ein paar Schritte teil des Ge- genießen das stille Tal mit seinem straße aus und gehen nach links
nach rechts und sehen gegenüber steins, rechts schönen ursprünglichen Bach. Er weiter. Hier bekommen wir gleich
ein Schild „Tiefenbachtal“ und die und links wird von der rechten auf unsere einen Eindruck von der einzigarti-
Nummer 2. vom Weg fal- linke Seite geleitet. gen Heckenlandschaft: Die Bu-
len uns die chenhecken dienten als Begren-
Diesem Weg (Hahnbüchelsweg) flachen Hier gabelt sich der Weg, und
folgen wir. Er führt unter hohen schwarzen wir gehen halblinks weiter zung der Weiden und Felder, als
Laubbäumen ins Tal. Drüben auf Windschutz und zur nachhalti-
der anderen Seite des Tals können Besser: Festes Schuhwerk anziehen. ca.10 km gen Beschaffung von Brenn-
wir schon die Häuser von Huppen- holz.
broich sehen.
Richtung Weiher
Der zunächst noch asphaltierte
Weg geht in einen Grasweg über An der Kapelle wenden wir uns
und zwischen Wiesen stetig nach rechts Richtung Weiher. Es
bergab. Manchmal wandern wir ist die Weiherstraße, die Nummer
über Felsplatten. Schließlich mün- 2 findet sich gleichfalls wieder. Am
Dorfweiher angekommen, können
Ins Tiefenbachtal wir rechts am Horizont die Kirche
von Kesternich erkennen, weiter
P links sehen wir Häuser von Simme-
Start rath. Wir gehen nach links, ein
paar Meter über die Tiefenbach-
straße, dann in die Triftstraße und Der Tiefenbach plätschert gleich neben dem Wanderweg. Früher hat er bei
geradewegs aus dem Ort hinaus. Dedenborn das Mühlrad für die Ölproduktion angetrieben.
Zunächst führt der Weg durch
P Wiesen, dann sind wir wieder in ei- Die Eifel ist ein gute Region für Fledermäuse
Huppenbroich nem Waldstück.
Hier nicht halblinks hoch gehen, Start unserer Wanderung ist Sim- im Rheinland seit einem halben
P sondern unten auf unserem Weg merath. Von Aachen aus erreicht Jahrhundert als ausgestorben ge-
bleiben, der macht eine Linksbie- man den Ort über die B 258, Konzen glaubte Mopsfledermaus. Das zei-
Eicherscheid gung, dort steht ein Kreuz. In der – Simmerath. gen Untersuchungen der Biologi-
nächsten Kurve treffen wir unse- schen Stationen Aachen, Düren und
Gra?k: ZVA ren Tiefenbach wieder, der hier Parkplätze findet man an der Hum- Euskirchen aus den letzten Jahren.
noch jung und schmal ist. boldtstraße, die auch der Ausgangs- Naturschutzbund Deutschland
und Endpunkt unserer heutigen (Nabu): http://www.nabu.de/tier-
Einkehrmöglichkeiten Wanderung ist. eundpflanzen/saeugetiere/fleder-
maeuse/index.html
Es geht an einer Schutzhütte vor- Weitere Informationen: Rursee-
bei bergan und zum Schluss wieder Touristik GmbH, Seeufer 3, 52152 Haben Sie Fragen zu unserer Frei-
durch heckengesäumte Wiesen in Simmerath-Rurberg, Tel.: 02473/ zeitserie, die regelmäßig freitags er-
den Ort Simmerath. Die Straße 93770, E-Mail: info@rursee.de, im scheint oder zu dieser Seite? Dann
heißt „In der Mahr“, wir folgen ihr Internet: www.rursee.de melden Sie sich bitte unter Telefon:
nach rechts und kommen zurück 0241/5101 328, -353 (Mo.-Fr., 10
zur Heustraße, von wo wir wieder Fledermäuse: Mindestens 15 ver- -18 Uhr) oder per Mail:
zum Parkplatz gelangen. schiedene Fledermausarten leben
im Nationalpark Eifel, darunter die m.enders@zeitungsverlag-aachen.de
In Simmerath gibt es ein reiches
Angebot an Einkehrmöglichkei- s.rother@zeitungsverlag-aachen.de
ten, an der Hauptstraße befindet
sich ein Café, wo man sich nach
der Wanderung stärken kann.