Page 8 - Flyer Zeitungsredaktion
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Seite ABCDE · Nummer 72                                                                       FREIZEIT                                                                                                       Samstag, 25. März 2017
                                                                                                                                                                                            Ein besonderer Moment: Bei einer
                                                                                                                                                                                            Rast kann man die Faszination der
                                                                                                                                                                                            Natur im Hohen Venn intensiv
                                                                                                                                                                                            spüren. Foto: Peter Stollenwerk

Faszination im Hohen Venn

Eine abwechslungsreiche Rundwanderung vom Haus Ternell zum Herzogenhügel

Von MARTInA KASCH                               die dichte Belaubung des Waldes nicht         in ihrem Bett fließt. Linker Hand treffen      diente Rast abhalten können. Beim weite-       aber weiter nordöstlich und biegen hier
                                                leicht auszumachen, sind große Felsen zu      wir nun oft auf hohen Fichtenbewuchs.          ren Gehen entdecken wir wieder ein gro-        nicht ab. Linker Hand von uns wächst
Wir starten im Hohen Venn                       erspähen. Von hier an wandern wir zu          Der Weg verwandelt sich in einen sehr          ßes Schild des „Geopfades“.                    Wald, rechts erhalten wir einen schönen
                  am Parkplatz Ternell und ge-  unserer Rechten vorwiegend an Laub-           schmalen Pfad. Rechts von uns fließt wei-                                                     Blick ins Sporbachtal. Steiler und steiler in
                  hen zwischen dem Natur-       baumbeständen entlang und können je           ter die Hill, diesmal wieder etwas weiter         Vor uns, linker Hand des Weges, gelan-      Kurven verläuft der Weg bergauf und
                  zentrum und dem dazuge-       nach Belaubung der Bäume ein paar hun-        entfernt. Immer weiter bergauf führt der       gen wir nach kurzer Zeit zu zwei großen        führt uns bald nordwestlich, so dass wir
hörigen Restaurant die Steintreppe hi-          dert Meter weiter unten auf der rechten       Pfad nun. Die Anzahl von Wurzeln und           Steinbrüchen. Auch dieser Ort lädt zum         uns vom Sporbach verabschieden müs-
nunter. Links von uns sehen wir das             Seite schon den Fluss Hill erahnen. Auf       Steinen am Wegesgrund nimmt deutlich           Verweilen ein. Auf dieser Höhe befindet        sen. Nach der Steigung gelangt man an
Hirschgehege und rechts den Kräutergar-         der linken Seite sind viele Schieferforma-    zu, und phasenweise ist der Weg auch et-       sich auf der rechten Seite ein Gerät, mit      eine große Kreuzung. Ein asphaltierter
ten des Naturzentrums. Am Ende der              tionen zu erkennen. Nach 1,7 Kilometern       was abschüssig. Nachdem der Pfad steiler       dem man messen kann, wie viel Wasser           Weg führt rechts nach Monschau- Mütze-
Treppe stoßen wir auf einen Asphaltweg          stoßen wir auf einen von rechts kommen-       und steiler geworden ist, gelangen wir zu      das Torfmoos aufnehmen kann. Gleich-           nich. Wir biegen aber nicht ab, sondern
und biegen links ab. Wir folgen dem Weg         den Wanderweg und auf das Ufer der Hill.      einem Streckenabschnitt, der von Gelän-        zeitig wird hier auf einem Schild eine         halten uns geradeaus Richtung Ternell/
und gehen an einer Forsthütte vorbei, die                                                     dern aus Holz gesäumt wird.                    Quelle angezeigt. Das austretende Quell-       „Alt-Hattlich“.
sich bald rechts von uns befindet. Vor der      Steiler und steiler                                                                          wasser ist nicht trinkbar, weil es leicht mit
Forsthütte und wenige Meter dahinter be-                                                         An diesen können wir uns beim Gehen         natürlichem Radon belastet ist.                   Unsere Route führt uns nun nur noch
findet sich auf der linken Seite eine              Wir biegen links auf den Wanderweg         festhalten. Die Strecke steigt immer weiter                                                   geradeaus, immer weiter Richtung Ternell
Schneise und ein asphaltierter Weg, die         ab, wobei unsere Gehrichtung eher gera-       an, bis wir einen breiteren Wanderweg er-      Über den Miesbach                              durch verschiedene Waldabschnitte, wo-
wir hinter uns lassen. Dort führt unser         deaus ist, da beide Wege in einem spitzen     reichen. Jetzt biegen wir rechts ab. Die                                                      bei wir nach etwa einem Drittel dieser
Weg als kleine Brücke über den Ternell-         Winkel aufeinandertreffen. Durch einen        Hill fließt weiter rechter Hand von uns,          Der Weg schlängelt sich im Gebiet des       Wegstrecke an einer Forsthütte vorbei-
bach. Wir orientieren uns nach rechts           lichten, meist niedrigen Wald folgen wir      aber nun liegt ihr Bett tief unter uns in der  Herzogenhügels zunächst in südlicher           kommen. Wir lassen alle Abzweigungen
und bleiben auf unserem Weg, der eine           immer weiter dem Flusslauf der Hill. 3,8      Landschaft. Unmittelbar nachdem wir            Richtung und führt nach einer Kurve wei-
leichte Kurve nach rechts nimmt. Bald ga-       Kilometer vom Ausgangspunkt entfernt          rechts abgebogen sind, ist das Gelände am      ter nach Osten. Mitten in der Kurve trifft      UNSER TIPP
belt sich der Weg.                              stößt von links ein weiterer Weg auf          rechten Wegrand erneut extrem abschüs-         man rechts auf einen Übergang – eine Furt
                                                unsere Wegstrecke. Wir folgen ihm nicht,      sig. Deshalb ist auch hier ein Geländer.       und daneben eine schmale Holzbrücke –            Freizeitt
Der „Geopfad“                                   sondern gehen weiter geradeaus, und nun                                                      über den Miesbach. Dort biegen wir nicht
                                                wird unsere Wanderung sehr viel aben-            Auf dem weiteren Wegabschnitt, der          ab. Nachdem wir die Abzweigung über                                  n u Sie
   Ein weiterer asphaltierter Weg zweigt        teuerlicher. Zwar sind gutes Schuhwerk        nun wieder bequem und einfach zu bege-         den Miesbach hinter uns gelassen haben,
nach links ab. Aber wir halten uns wieder       und Trittsicherheit gefragt, doch wird        hen ist, trennt uns zeitweise ein Birken-      führt bei der ersten Gabelung der weiteren     unbeachtet hinter uns, bis wir auf die
rechts von der Abbiegung und gelangen           man durch eine immer schöner werdende         wäldchen von der Hill, aber schon nach         breiten Wegstrecke eine Abzweigung in          Weggabelung treffen, an der wir unsere
auf einen breiten Waldweg, wo wir bald          Umgebung entlang der Route belohnt.           einem kurzen Stück Weg taucht sie wieder       nordöstliche Richtung, wohingegen ein          Wanderung begonnen haben.
Waldboden unter den Füßen haben.                Auf Höhe der Einmündungen zweier grö-         neben uns auf. Weiterhin fließt hier der       nur scheinbar geradeaus führender Weg
Leicht bergab durch einen Mischwald             ßerer Zuflüsse durchqueren wir zwei Fur-      Sporbach entlang, worauf ein Schild hin-       eher nach Osten führt. Wir folgen der             Wir biegen rechts ab, wobei der Weg
führt uns der Weg. Schon bald begegnen          ten, bleiben dabei aber auf unserer Seite     weist. Schließlich kommen wir an eine          Route nach links Richtung Nordost.             dabei beinahe geradeaus führt, und wer-
wir rechter Hand einer Informationstafel        der Hill. Bald lichtet sich der Wald wieder.  Stelle, von der aus das Moor in Richtung                                                      den bald auf der linken Seite das Forsthaus
des „Geopfades“. Hinter dieser Tafel, et-                                                     Botrange betreten werden kann, auch an            Auf einem Schild an der Kreuzung und        bei Ternell erspähen. Eine breite Schneise,
was unterhalb unserer Position und durch           Allmählich nähern wir uns wieder der       einem Fahnenmast zu erkennen. Wenn er          den nachfolgenden Schildern kann „Hatt-        die hinter der Brücke über den Ternell-
                                                Hill, bis sie unmittelbar rechts neben uns    rot beflaggt ist, darf der Weg nicht betre-    lich“ oder „Alt-Hattlich“ stehen; beide        bach nach rechts führt und fast wie ein
 LänGe: 12,3 KILoMeTeR                                                                        ten werden. Der Ort wird Herzogenhügel         Hinweise weisen auf dasselbe richtige Ziel.    Weg aussieht, lassen wir in unserer Rou-
                                                                                              genannt. Entlang der Hill verlief im Mit-      Noch einmal überqueren wir den Spor-           tenführung unberücksichtigt zurück. Wir
 ? Start und Ziel: Parkplatz Naturzentrum                                                     telalter die Grenze zwischen dem Herzog-       bach. Direkt anschließend gelangt man          halten uns eher links. Etwa 450 Meter
 Haus Ternell, Ternell 2-3, 4700 Eupen, Web-                                                  tum Limburg und dem Herzogtum Jülich.          über die Abzweigung nach links wieder in       nach der Abzweigung erreichen wir den
 seite www.ternell.be                                                                         Auf einem sehr schönen Platz ganz nah          die Richtung Ternell. Wenn Sie diesen          Ausgangspunkt, nachdem wir an dem
                                                                                              beim Flussbett der Hill stehen Holzbänke       Weg wählen sollten, kommen Sie auch            rechts des Weges liegenden Hirschgehege
 ? Die Strecke ist an-                                                                        und ein Tisch, wo wir unsere wohlver-          nach Ternell, wenn Sie immer weiter gera-      vorbeigegangen und wieder die Treppen
 spruchsvoll. Sie ist sehr                                                                                                                   deaus gehen. Wir orientieren uns nun           zum Naturzentrum hinaufgestiegen sind.
 abwechslungsreich, stre-
 ckenweise geht es über
 schmale, steile Pfade.
 Gutes Schuhwerk und
 Trittsicherheit sind not-
 wendig.

? Diese Wanderung ist                                                                         Der Klassiker im Frühjahr sind die Narzissen in der schönen
dem Buch Streifzüge                                                                           Vennlandschaft.
durch das Hohe Venn ent-                                                                      Immer weiter führt der Pfad bergauf. Geländer geben Halt
nommen. Es ist eine von                                                                       (rechts). Hier muss der Wanderer trittsicher sein.
insgesamt 26 Touren, die                                                                      Fotos: Martina Kasch
die Autorin Martina Kasch
beschreibt. Das Buch enthält zudem viele In-
formationen zum Hohen Venn. Es ist im
Meyer & Meyer Verlag in Aachen erschie-
nen. Es kostet 19,90 Euro und ist im Buch-
handel erhältlich. Mit freundlicher Genehmi-
gung des Verlag haben wir Wanderung 4
„Ternell-Herzogweg-Ternell“ hier abdrucken
dürfen.

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