Page 14 - Eifel Pur März 2020
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Mitglied des HeuGeVe Roetgen erhält den

„RHEINLANDTALER“

  Hohe Auszeichnung für „Heimat-Freak“ Herbert Simons.

    ROETGEN.

H erbert Simons, Gründungsmitglied des Heimat- und
               Geschichtsvereins (HeuGeVe) und fünf Jahre lang erster
               Geschäftsführer des Vereins, wird in diesem Jahr eine
    große Ehre zuteil: Er bekommt in der Kategorie „Kultur“ für seine
    ehrenamtliche Verdienste um die Heimatforschung, die Mundart, die
    Landes- und Regionalgeschichte den „Rheinlandtaler“ verliehen.
    Für Herbert Simons, einem echten „Heimat-Freak“, ist der
    Heimatgedanke von großer und wichtiger Bedeutung, wie er „Eifel
    Pur“ näher erläutert. „Die Heimat- und Geschichtsvereine haben sich
    zum Ziel gesetzt, das kulturelle Erbe unserer Vorfahren, unserer Eltern
    und Großeltern zu bewahren, zu dokumentieren“, sagt er. „Viel mehr
    noch, dieses Erbe den nachfolgenden Generationen zu erhalten und zu
    sichern.“ Wahrlich eine Herkulesaufgabe, wenn man die Diskussion zum
    Beispiel bei Rheinbraun verfolge.
    „Hier sind wir schon mitten in der Diskussion, was ist Heimat, um beim
    Stichwort zu bleiben.“ Das Bundesverfassungsgericht habe vor einiger
    Zeit ein Grundsatzurteil gesprochen. Im Rahmen der Rheinbraun-
    Abgrabung habe ein Bürger für das „Recht auf Heimat“ geklagt. Die
    Klage wurde bekanntlich abgewiesen mit dem Tenor: Ein Recht auf
    Heimat bestehe nicht, da es so nicht im Grundgesetz beziehungsweise in
    unserer Verfassung verankert sei.

    Warum reden wir heute trotzdem immer wieder von unserer Heimat,
    warum verteidigen wir unsere Heimat? „Die täglichen Nachrichtenbilder
    von Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, schockieren uns“,
    sagt Simons. Er erinnert ebenfalls an die Heimatvertriebenen nach
    dem Zweiten Weltkrieg. „Das haben viele Menschen noch persönlich
    miterlebt. In unseren Gemeinden und Städten werden wir täglich
    mit zum Beispiel asylsuchenden Menschen konfrontiert. Dass Heimat
    negative Auswirkungen haben kann, konnten wir Deutsche unter der
    Nazidiktatur erleben“, ergänzt der designierte Preisträger.

    Herbert Simons weiß, unsere Heimat hat sich verändert und unterliegt
    auch heute einem ständigen Wandel. Die Heimat unserer Vorfahren
    sei nicht mehr identisch mit der heutigen. Zwar seien die Dörfer- und
    Städtenamen geblieben, aber die Industrialisierung im 19. Jahrhundert,
    die Weltkriege mit immensen Zerstörungen, der Wiederaufbau, die
    fortschreitende Technisierung brachten nachhaltige Veränderungen.
    „Wer erinnert sich nicht an Heimatromane, Heimatlieder, Heimatfilme.

14 DAS MAGAZIN FÜR DIE EIFEL
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